Peter Strotmann
1955
28. November –
Am Haus Dorotheenstraße 43/Ecke Friedrichstraße in Berlin-Mitte wird eine
Gedenktafel für Friedrich Engels eingeweiht. In einem Krankenhaus in
Recklinghausen erblickt Peter Strotmann das herbstliche Licht der
Ruhrgebietswelt.
1962
Kubakrise: Die
Sowjets stationieren Raketen in Reichweite der US-Küste. Kalligraphiekrise: PS
klemmt sich an der Küchentür im Geburtshaus seiner Mutter den Zeigefinger der
linken Hand und lernt Schreiben mit rechts. Zu Mittag gibt es Erbsensuppe.
1966
Wechsel aufs
Gymnasium. PS verbringt die Kurzschuljahre in einem Container.
1967
PS kann beim
Schulgottesdienst die Liednummern auf der Anschlagtafel nicht entziffern. Er
entscheidet sich für eine formschönes Kassengestell.
1968
Nick Drake
veröffentlicht „Five Leaves left“.
1969
In einem
Sambawagen der Deutschen Bundesbahn macht PS einen ersten Ausflug in die
Disco-Welt. Eine Servicekraft entfernt ihn nach wenigen Minuten von der
Tanzfläche.
1973
PS arbeitet
drei Wochen als Friedhofsgärtner (Stundenlohn 3 DM) und lernt Unkrautjäten vom
Schwebebalken. Erste Fingerübungen als Autor: „Wo sind die Gräber schön und
schick?/Nur bei Gärtner Hugendiek!“
1974
Abitur. In
einer für alle überraschenden Anwandlung von Ehrgeiz meldet sich PS zur mündlichen Prüfung in Französisch. Nach
20 Minuten gelingt es dem Prüfungskommittee, seinen Redeschwall zu stoppen.
Später im Jahr absolviert er ein Praktikum im Krankenhaus (Monatslohn 270 DM,
vorübergehendes Berufsziel: Beschäftigungstherapeut) und lernt ein Bett zu
beziehen.
1975
Umzug nach
Köln und Beginn des Magisterstudiums: Germanistik, Theater-, Film- und
Fernsehwissenschaft, Philosophie (letzteres bei der Einschreibung
ausgewürfelt). Der Lehrkörper des theaterwissenschaftlichen Instituts
prognostiziert bei der Einfüh